Was  ist Natural Horsemanship

 

Diese Philosophie ist uralt und trotzdem eine der fortschrittlichsten unserer Zeit !

Natural Horsemanship beruht auf dem Wissen um das natürliche Verhalten und die Psyche der Pferde und ist viel umfassender als gewöhnliche Reitlehren. Denn beim Natural Horsemanship wird die Tatsache berücksichtigt, dass der Mensch, der ein Raubtier und Fleischfresser ist, dem Pferd, das ein Fluchttier und Pflanzenfresser ist, als ein gefährlicher Feind erscheint.

        Natural Horsemanship lehrt Menschen zu denken wie Pferde und motiviert Pferde zu geistiger Mitarbeit !

Dabei wird das gegenseitige Vertrauen gefördert und die Rangordnung auf natürliche Weise geregelt.

Dies geschieht zum Beispiel durch Vertrauensübungen, die dem Pferd signalisieren, dass wir seine Freundschaft, seine Partnerschaft anstreben. Dazu nutzen wir die von den Pferden praktizierte Körpersprache, die aus Streicheln, Schubsen und Vertreiben besteht. Sobald uns das Pferd als vertrauenswürdiges und kompetentes Wesen erkannt und anerkannt hat, beginnt es, uns nahezu bedingungslos zu vertrauen.

Natural Horsemanship widerspricht keiner Reitweise, sondern ist vielmehr eine Bereicherung, sowohl für klassisch orientierte Reiter als auch für Westernreiter oder diejenigen, die im Gelände einfach nur spazieren reiten möchten.

Das Ziel der Ausbildung ist eine harmonische Partnerschaft, bei der sich Mensch und Pferd gegenseitig Respekt und Vertrauen entgegenbringen und sich durch feine Signale verständigen können !

 

 

 

Philosophie

 

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

 

Mit dem Horsemanship ist es wie mit vielen neuen Wegen:

Am Anfang stand der Wunsch nach Veränderung, die Sehnsucht, es möge alles besser werden. Alle wollten was für die Veränderung tun, aber jeder hatte seinen eigenen, einzig allein seligmachenden Weg und erklärte die anderen für Scharlatane, Nachahmer oder vm. Vor mehr als zwanzig Jahren brachten Pat Parelli und Monty Roberts die Horsemanship-Philosophie nach Deutschland und heute gibt es mindestens 20 verschiedene Strömungen, die sich leider untereinander spinnefeind sind (auch wenn sie das nicht öffentlich zugeben).

 

Hier die für uns wichtigsten  Erkenntnisse:

 

1.    Von Natur aus sind Menschen natürlichen Feinde der Pferde: Pferde lieben keine Menschen, denn das Fluchttier liebt seinen 

       Feind nicht. Du darfst Dein Pferd mit Liebe überschütten, aber erwarte nicht, dass etwas zurückkommt. Je besser Du Dein

       Pferd hältst, desto weniger braucht es Dich.

2.    Pferde und Menschen sind Säugetiere: Alle Säugetiere haben eine gemeinsame Körpersprache, das gibt die Möglichkeit zur

       Verständigung!

3.    Die Herdenhaltung ist alternativlos.

4.    Pferde leben in einer Rangordnung.

5.    Horsemanship ist eine Lebenseinstellung.

6.    Horsemanship ist wie Tangotanzen: Es muss klar sein, wer führt und wer fühlt, es gibt keine festen Muster oder einstudierte

       Bewegungsabläufe, die Verständigung erfolgt ausschließlich über Körpersprache. Der Führende erzeugt Druck, dem der

       fühlend Geführte weicht.

7.    Pferde lernen durch Nachlassen von Druck im richtigen Moment. Viele Pferdebegeisterte würden am liebsten auf jeglichen

       Druck verzichten. Sie wünschen sich, das Pferdeflüstern möge wirklich nur Flüstern sein.

8.    Ohne Druck geht es leider nicht.  Aber es gilt: So wenig wie möglich – aber so viel wie nötig!

9.    Entertainment und Erkenntnis: Lernen muss Spaß machen! 

10.  Die Natur ist kein Zuckerschlecken. Ein Pferd ist ein Pferd. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du mit 

       Kuscheldecke auf dem Sofa sitzt und Dein Pferd draußen auf der Weide steht ! :-)